#GrünUndWeißEinLebenLang

#MeineStadtMeinVerein

#DerMythosStirbtNie

#LiebeKenntKeineLiga

#WirSindAlleRosenheimerJungs

#NiemalsGehtManSoGanz

 

Ein Erklärungsversuch... oder warum mich der Grün-Weiß-Grüne-Virus einfach nicht loslässt...

 

Ein eigentlich ganz gewöhnlicher Sonntag Nachmittag irgendwann Ende November. Draußen setzt gerade die Dämmerung ein, der eigentlich wunderschöne Blick auf die Berge ist durch den Nebel verdeckt. Es nieselt, die 7 Grad Außentemperatur fühlen sich selbst im warmen Wohnzimmer wie -5 Grad Celsius an. "Soll ich mir das heute wirklich antun? Mehr als 30 Minuten Autofahrt, bei dem Wetter, wirklich?" schießt es mir durch den Kopf. Daheim auf der Couch wäre es doch jetzt auch ganz gemütlich... oder ich könnte mir eine warme Badewanne einlassen... oder mit dem Kleinen spielen... oder mich auf den Weg nach Rosenheim ins eiskalte Eisstadion machen...

 

Ehe ich mich versehe ist der innere Schweinehund überwunden und ich sitze in meinem Auto, Autobahn A8, Fahrtrichtung Rosenheim - Zeit für meinen ganz persönlichen sonntäglichen Gottesdienst. Ich überquere die Mangfallbrücke, an meiner Linken zieht für heute zum ersten aber sicher nicht zum letzten Mal das Eisstadion an mir vorbei. Zweimal noch rechts abgebogen, dann stehe ich auf MEINEM Parkplatz. Seitdem ich vor nun über 20 Jahren meinen Führerschein gemacht habe "the same procedure" wie vor jedem SBR-Heimspiel.

 

Noch schnell die wärmste Winterjacke übergeschmissen und dann auf zum fünfminütigen Fußmarsch Richtung Stadion. Mit jedem Schritt steigt in mir die Vorfreude... da, vor mir taucht wieder das altehrwürdige Marox-Stadion vor mir auf. Ja ich weiß, es heißt heute offiziell ROFA-Stadion aber ich werde den betongrauen Charme der Außenfassade bis in alle Ewigkeit mit den glorreichen Marox-Zeiten verbinden. Ok, Kathrein-Stadion würde ich gerade noch gelten lassen... aber sonst...

 

Die Fußgängerampel direkt vor dem Stadion ist erreicht, momentan lacht mich aber noch das nette rote Männchen (hoffentlich kein Landshut-Fan denke ich mir) an... da, die Ampel springt auf grün... und wie vor jedem Heimspiel keimt in mir die Hoffnung auf, dass das ein Zeichen sein muss - sogar das fleissige Ampelmännchen ist ein SBR-Fan und wird es notgedrungen auch sein Leben lang bleiben, eben ganz nach dem Motto: #GrünUndWeißEinLebenLang

 

Ich überquere die Straße, vorbei an den Kassenhäuschen Richtung Haupteingang. Ich öffne die schwere Eisentür, welche sich seit gefühlt 100 Jahren im Originalzustand befindet und warte darauf endlich die heiligen Hallen betreten zu dürfen. Ich stehe am Drehkreuz, halte mein Ticket unter den Kartenleser, da ertönt es... das magische Pieeeep!!! Noch zwei Schritte, schon stehe ich im Stadion... der Blick geht wie immer sofort Richtung #GrüneWand. Der typische Geruch des Stadions steigt mir in die Nase - eine Mischung aus Kunsteis, Schweiß und Tradition - #DerMythosStirbtNie denke ich mir... nicht in Rosenheim.

 

Es ist angerichtet: Oberliga-Eishockey... mal wieder. Aber #LiebeKenntKeineLiga, es ist mir völlig egal ob mir wie früher Bundesliga-Eishockey und Deutsche Meisterschaften serviert werden, mein sonntägliches Festtagsmenü besteht immer aus Eishockey. Eishockey made in Rosenheim - von Rosenheimern für Rosenheimer, denn egal ob DEL oder Bayernliga, eine der größten Stärken des Eishockeystandorts Rosenheimer war schon immer die grandiose Nachwuchsarbeit.

 

#WirSindAlleRosenheimerJungs ist im malerischen Oberbayern keine Floskel sondern gelebte Tradition. Selbst heute unter schwierigen finanziellen Rahmenbedingungen bringt die Talentschmiede des SBR immer wieder herausragende Talente hervor. Jüngste Beispiele: #PhilippGrubauer #LukasReichel #PatrickHager #SinanAkdag - um nur ein paar der bekanntesten Namen zu nennen.

 

Aber natürlich, Romantik hin oder her, wir reden von Profisport. "Ohne Moos nix los", natürlich war das auch in den ruhmreichen 80er und 90er Jahren nicht anders. Legenden wie Karl Friesen, Ernst Höfner, Ron Fischer, Jaro Pouzar, Gord Sherven, Hans Zach, Udo Kießling, Georg Franz, Wacki Kretschmer oder auch der Hockey Hall of Famer Doug Weight betraten hier in Rosenheimer nicht das Eis, weil es bei uns landschaftlich so schön ist. Aber auch nach dem Neuanfang um die Jahrtausendwende, als man sich mühsam wieder aus den Niederungen des Deutschen Eishockeys nach oben arbeiten musste, war man in Rosenheim immer wieder in der Lage absolute Ausnahmespieler an Land zu ziehen.

 

#NormMaracle #StephenWerner #CoryQuirk #TylerMcNeely standen und stehen auch heute noch für das bayerische "Mia san Mia" - Gefühl. #NiemalsGehtManSoGanz - wer einmal hier in Rosenheimer gespielt und gelebt hat, der kommt immer wieder gerne zurück nach Oberbayern. Die schönsten Berge und Seen Deutschlands, eine Fahrstunde von München und Salzburg oder vier Stunden vom Lago di Garda entfernt ist Rosenheim einfach ein schönes Platzerl. "Leben wo andere Urlaub machen" - dies wussten schon ein Didi Hegen, Shawn Weller oder auch ein Ron Newhook nicht ohne Grund sehr zu schätzen...

 

Als unser Stadionsprecher "Pfeff" das Mikrofon ergreift, unser Maskottchen Bully seine Kreise über das Eis zieht und der Grün-Weiß-Walzer aus den Lautsprechern dröhnt läuft es mir eiskalt den Rücken runter. "Hier ist Rosenheim, hier ist die Jahnstraße - Welcome on Planet Ice" - ab sofort befinde ich mich im Tunnel... in meinem ganz persönlichen Gottesdienst, in meiner ganz persönlichen Kathedrale. Aus Reihe 5 direkt hinter der Spielerbank des SBR schicke ich meine ganz persönlichen Gebete Richtung Eishockey-Gott. Seit nun fast 35 Jahren... in guten, wie in schlechten Zeiten...

 

#MeineStadtMeinVerein